Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz". Roman, Film und Psychoanalyse
Autor
Hirte, Ricarda
Editor
V&R UnipressFecha
2025Materia
Stadtmotiv, Montageroman, Expressionismus, psychologische ZäsurStadtmotiv
Montageroman
Expressionismus
Psychologische Zäsur
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Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz muss vor verschiedenen Hintergründen gelesen werden: persönliche Erfahrungen, verschiedene künstlerische Einflüsse und vor allem die historischen Ereignisse der Weimarer Republik. Zuerst wurde der Roman in der Frankfurter Zeitung 1929 abgedruckt, bevor er endgültig in Berlin 1929 als Erstausgabe erschien. Versucht man den Roman in einer literarischen Epoche zu verorten, ist es wohl am angebrachtesten, dies in Verbindung mit seinem Entstehungsjahr zu tun, denn gerade seine vielfältigen Einflüsse aus unterschiedlichsten Richtungen, machen ihn zu dem, was er ist. Im Allgemeinen wird der Roman als Vertreter des modernen Romans aufgefasst, allerdings lassen sich Merkmale der Neuen Sachlichkeit genauso finden, wie Einflüsse des Naturalismus, vor allem bei der Milieubeschreibung der unteren sozialen Schichten, die aus der eigenen Erfahrungswelt Döblins stammen. Auch wenn sich Döblin bereits 1918 mit seinem Essay „Von der Freiheit eines Dichtermenschen“ vom Expressionismus abwandte, lassen sich im Roman expressionistische Elemente finden, was sich vor allem in der Verortung der Handlung in die Großstadt Berlin zeigt. Zudem können futuristische und kubistische Elemente ausgemacht werden, die als künstlerische Strömung in sein literarisches Werk einflossen. So lässt sich bei Žmegač finden, dass „Döblins schriftstellerischer Weg in den zwanziger Jahren von Paradoxien nicht frei [ist]“ und begründet dies damit, dass er ein „ambivalentes Verhältnis“ zur modernen Großstadt entwickelte. Resultat, das sich aus seinem aktiven „kulturpolitischen“ Engagement begründet, wo er an der Seite Thomas Manns in der Berliner Akademie sich als Verteidiger der Demokratie beweist, und sein nicht aufgegebener romantischer Glaube an die Naturphilosophie, in der sich „Ideen Schopenhauers und des Buddhismus“ zu einer eigenen Vorstellung verschmelzen. Aber gerade die Vermischung unterschiedlichster Strömungen und Stilrichtungen verleihen dem Roman einen neuen Aspekt, der bis dahin so in Deutschland nicht zu finden war. Döblin wendet auf seinen Berlin Alexanderplatz eine neue Verfahrenstechnik an, die der Montage und der Assoziation und begründet damit eine neue Gattung: den Montageroman . Die Verwandtschaft zum Film ist nicht abzusprechen und bekräftigt den hier zu diskutierenden Ansatz, welche Symbolik die Stadt in psychoanalytischer Hinsicht im Roman wie in der entsprechenden Verfilmung aus dem Jahr 1931, an der Döblin mitwirkte, hat.
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