Das weisse Band - eine deutsche Kindergeschichte - im interkulturellen Kontext
Author
Hirte, Ricarda
Publisher
Publicación de la Universidad Buenos Aires (UBA)Date
2018Subject
Interkulturalität, Schweigen, Gewalt, Michael Haneke, deutsprachiger FilmMETS:
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Show full item recordAbstract
Der Film, das weiße Band – eine deutsche Kindergeschichte, kam im September 2009 in die deutschen
Kinos und ist ein weiterer Film des österreichischen Regisseurs Michael Haneke, der auch das Drehbuch
schrieb und Regie führte. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, erhielt die Goldene Palme (2009) bei
den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, den Golden Globe Award (2010) und wurde für den
Oskar als bester ausländischer Film nominiert (2009).
Der Film wird von einem Erzähler im Off begleitet, der scheinbar mit dem Dorfschullehrer eins ist.
Dieser „erzählt“ aus seiner Erinnerung heraus von den seltsamen Ereignissen, die sich in dem kleinen
protestantischen Dorf „Eichwald“ in Norddeutschland kurz vor dem Ersten Weltkrieg ereigneten.
Auch in diesem Film ist Haneke seinem Stil treu geblieben und schmückt diese Geschichte mit typischen
Elementen aus, die man als deutsch bezeichnen könnte. So ist die „Erforschung des Schweigens der
Deutschen“ nicht nur ein Akzent im Film, wie die Filmkritiken glaubhaft machen wollten, sondern eher
ein Teilaspekt. Vielmehr werden Aspekte unterschwellig angesprochen, die tiefe kulturelle Wurzeln
haben. Damit die Konfrontation mit dem Zuschauer nicht zu groß ist, wird die Filmhandlung in die Zeit
kurz vor den Ersten Weltkrieg katapultiert, jedoch bleibt das Filmthema bis in unsere heutige moderne
Zeit hin aktuell. Insgeheim wird dem Zuschauer ein Spiegel vorgehalten, wo er sich mit
Kindheitserinnerungen konfrontiert sehen kann.
Setzt man den Film in einen interkulturellen Kontext, so stößt er an verschiedenen Stellen auf
Unverständnis und Fehlinterpretation. Dies hat vor allem mit der unterschiedlichen Lesart zu tun, die
kulturologisch fundamentiert ist. In Schlüsselszenen, die verschiedene Lesarten ermöglichen, wird der
Frage nachgegangen, ob Filme zum kulturellen Verständnis beitragen können, um so kulturelle Barrieren
überwinden zu können.